Unsere Motivation
Viele Kinder haben keinen Bezug zur Natur. Die Orte, an denen Natur für sie erfahrbar wird, verschwinden. Lebensmittel landen im Mistkübel. Und ein Großteil der Kinder isst zu wenig Gemüse [1].
Wir glauben, das hängt alles zusammen und darf so nicht bleiben. Deshalb fördern wir eine Gesellschaft, in der die Menschen die Natur als Lebensgrundlage schätzen. Wir machen erfahrbar, wie Lebensmittel hergestellt werden. Und wir stärken das Wissen darüber, wie eine ausgewogene Ernährungsweise und nachhaltiger Konsum die Zukunft positiv beeinflussen.
Wissen
Immer weniger Kinder wissen, woher Lebensmittel kommen und wie sie angebaut werden [2]. Da setzen wir an.
Ernährung
Kinder essen zu wenig Gemüse. Nur ein Bruchteil von ihnen erreicht die empfohlene Menge am Tag [3]. Mit der GemüseAckerdemie macht Gemüse Spaß und schmeckt einfach gut.
Gesundheit
Eine unausgewogene Ernährung und zu wenig Bewegung können auch bei Kindern das Risiko für Adipositas erhöhen [4]. Die GemüseAckerdemie steht für Bewegung an der frischen Luft und veränderte Ernährungsgewohnheiten.
Verbundenheit
Immer weniger Kinder spielen in der freien Natur und fühlen sich mit ihr verbunden [5]. Wir schenken Kindern einzigartige Erlebnisse draußen auf dem Acker.
Wertschätzung
In Österreich fallen jährlich (exklusive Landwirtschaft und Produktion) 760.000 Tonnen Lebensmittelabfälle und -verluste an [6]. Bei uns erfahren die Kinder wie aus einem kleinen Samen eine knackige Karotte wird.
Unsere Vision
Unsere Vision ist eine Gesellschaft, die die Natur und natürliche Lebensmittel wertschätzt. Dieser Wandel beginnt heute. Hier. Jetzt. In der Schule und im Kindergarten.
Wir möchten so vielen Kindern wie möglich die Chance geben, den Wert der Natur für sich zu entdecken. Gleichzeitig wollen wir vermitteln, woher unser Essen kommt und wie viel Arbeit darin steckt. Auf diese Weise setzen wir der Lebensmittelverschwendung nachhaltig etwas entgegen.
Unser Beitrag zu den Sustainable Development Goals
2015 haben die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen die Agenda 2030 verabschiedet. Darin werden 17 Nachhaltigkeitsziele formuliert, die Sustainable Development Goals (SDGs). Sie weisen den Weg in eine sozial, ökologisch und wirtschaftlich nachhaltige Zukunft. Mit unseren Bildungsprogrammen GemüseAckerdemie für Schulen und AckerRacker für Kindergärten leisten wir unseren Beitrag zu den 17 SDGs. Wir fördern die Bereiche Gesundheit und Wohlergehen, Leben an Land, verantwortungsvoller Konsum, Maßnahmen zum Klimaschutz und vor allem Ziel 4, hochwertige Bildung.
Inklusive, chancengerechte Bildung ist ein zentraler Baustein für das Wohlergehen aller Menschen. Nachhaltige Bildungskonzepte erlauben es uns, unser Handeln zu reflektieren und die Auswirkungen auf die Umwelt nachzuvollziehen.
Nachhaltige Bildung bei der GemüseAckerdemie
Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) zielt auf die Entwicklung von Kompetenzen, die unser nachhaltiges Verhalten stärken. Dafür sind interaktive Lernumgebungen und Methoden wichtig. Um ein Umdenken zu fördern, brauchen wir forschende, aktionsorientierte Lerninhalte, die zentrale Themen wie Biodiversität, Konsum oder Klimawandel aufgreifen.
Mit dem Acker entsteht ein neuer, naturnaher Lernort an der Schule oder im Kindergarten. Dort erleben Kinder praktische Zusammenhänge hautnah. Sie steigern ihre Selbstwirksamkeit, entscheiden mit, wachsen als Gruppe zusammen und entwickeln Empathie. Vor allen Dingen aber übernehmen sie gemeinsam Verantwortung für ihren Acker. Unsere Lernmaterialien unterstützen das interaktive und forschende Lernen. Die Lerninhalte drehen sich um den ökologischen Gemüseanbau, nachhaltiges Konsumverhalten, Ressourcenbewusstsein, Biodiversität, Ernährung der Zukunft und Lebensmittelverschwendung.
Die Geschichte der GemüseAckerdemie
Christoph Schmitz ist auf dem Bauernhof großgeworden. Er studiert Agrar- und Wirtschaftswissenschaften und promoviert am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung. Mit der Geburt seiner Tochter im Jahr 2012 beschäftigen ihn viele Fragen: Können die Kinder, die Tagesausflüge auf den Hof seiner Eltern machen, wirklich verstehen, wie das mit der Landwirtschaft funktioniert? Wäre es nicht besser, der Acker käme dauerhaft zu den Kindern und nicht die Kinder zum Acker? Und wo könnte das besser funktionieren als in dem Kindergarten oder der Schule? Die Idee für ein Bildungsprogramm rund um das Thema Gemüseanbau und Nachhaltigkeit ist geboren und erobert die Welt. Im Jahr 2021 gründet er nach einigen Pilotprojekten gemeinsam mit dem Soziologen Christoph Musik das Sozialunternehmen Acker Österreich aus und sie starten mit der GemüseAckerdemie in Österreich durch.
2012/13
Die Idee zur GemüseAckerdemie entsteht und die erste Pilotschule ackert auf dem schuleigenen Acker.
2014/2015
Mit sechs Pilotschulen, ohne Geld und mit viel Enthusiasmus beginnen Christoph Schmitz, Julia Krebs und Johanna Lochner als Gründerteam in Deutschland. Auch in Österreich gibt es 2015 in Wien eine erste Pilotschule in Kooperation mit der kleinen Stadtfarm in der Lobau.
Mit Christoph Biemann als Pate geht es mit 24 Schulen in die neue AckerSaison 2015.
2016/2017
Die GemüseAckerdemie wächst weiter und die 100. AckerSchule wird gekürt. In der Schweiz wird der Verein GemüseAckerdemie Schweiz ausgegründet und startet mit einer ersten Pilotschule in Zürich durch.
2018
In Österreich ackert jetzt auch die Orientierungsstufe der Diakonie Salzburg begeistert im Rahmen ihres wöchentlichen Bauernhoftags mit der GemüseAckerdemie.
2019
Mit über 20 Preisen ist die GemüseAckerdemie mittlerweile das meistausgezeichnete Bildungsprogramm Deutschlands. In Österreich kommen über das EU-Interreg Projekt GABEL sechs neue Schulen in Oberösterreich und Salzburg hinzu.
2020
Auch Corona kann die GemüseAckerdemie nicht stoppen. Ganz im Gegenteil: Das Entdecken und Anbauen draußen auf dem Acker ist die beste Antwort auf die Krise.
Die frühzeitige Digitalisierung der Bildungsprogramme zahlt sich nun aus – alle Ziele und Zielgruppen werden trotz Distanzunterricht erreicht.
2021
Acker Österreich wird als gemeinnützige GmbH von Christoph Schmitz und Christoph Musik gegründet
Quellenangabe
[1] Nur 1,5% der 6-11jährigen Kinder essen ausreichend Gemüse – Krug, S., Finger, J. D., Lange, C., Richter, A., Mensink, G. B. M. (2018); KiGGS Welle 2 • Gesundheitsver·halten von Kindern und Jugendlichen. Journal of Health Monitoring. 2/2018
[2] Koll. H. & Brämer, R. (2021). 8. Jugendreport Natur 2021 – Natur auf Distanz: https://www.wanderforschung.de/files/8-jugendreport-natur-2021-final-31-05-2021_2106051202.pdf
[3] Robert Koch-Institut (Hrsg.). (2018): KiGGS Welle 2– das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen in Deutschland – 2018. https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/Journal-of-Health-Monitoring_02_2018_KiGGS-Welle2_Gesundheitsverhalten.pdf?__blob=publicationFile
[4] Robert Koch-Institut (Hrsg.). (2018): KiGGS Welle 2– das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen in Deutschland – 2018. https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/Journal-of-Health-Monitoring_02_2018_KiGGS-Welle2_Gesundheitsverhalten.pdf?__blob=publicationFile.
[5] Koll. H. & Brämer, R. (2021). 8. Jugendreport Natur 2021 – Natur auf Distanz: https://www.wanderforschung.de/files/8-jugendreport-natur-2021-final-31-05-2021_2106051202.pdf
[6] Pladerer, C., Bernhofer, G., Kalleitner-Huber, M., Hietler , P. (2016): Lagebericht zu Lebensmittelabfällen und - verlusten in Österreich. Österreichisches Ökologie-Institut, Wien im Auftrag von WWF Österreich und Mutter Erde.